Impf-Aktion in Baden-Badener Flüchtlingsheimen
Baden-Baden (kos) – Abstand halten gehört zu den Grundregeln im Kampf gegen die Corona-Pandemie. In Flüchtlingsunterkünften ist das jedoch schwierig. Vorsorglich werden dort alle Beteiligten geimpft.

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In den kurstädtischen Flüchtlingsunterkünften sind die ersten 120 Impfungen verabreicht worden. Foto: Matthias Bein/dpa
Beim BT gingen vermehrt Anrufe ein, die sich über die Impfpriorität von Geflüchteten und Mitarbeitern in Flüchtlingsunterkünften gewundert hatten. Um der Bildung von Corona-Hotspots in den städtischen Unterkünften zu zuvorzukommen, werden die in Baden-Baden untergebrachten Asylbewerber und das vor Ort tätige Personal aber vorsorglich gegen das Corona-Virus geimpft.
Bereits 120 Personen geimpft
Laut Stadtpressesprecher Roland Seiter wurden bereits am vorvergangenen Dienstag insgesamt 120 Personen geimpft, die in den Unterkünften leben und arbeiten. Weitere 120 Impfungen sollen der gleichen Zielgruppe am kommenden Montag, 29. März, verabreicht werden. Das betrifft unter anderem die Flüchtlingsunterkünfte am Waldseeplatz, im Rollfeld, in der westlichen Industriestraße und in der Schussbachstraße.
Altersunabhängig werden dabei Flüchtlinge, Sozialarbeiter, ehrenamtliche Helfer, Verwaltungsmitarbeiter in der Eingliederungshilfe (Integration) wie auch Hausmeister und Reinigungskräfte gemäß der Prioritätenliste geimpft.
Impfpriorisierung wird eingehalten
Hintergrund ist der Umstand, dass diese Personen aufgrund des Gefährdungspotenzials vor Ort in den Unterkünften in die erhöhte Priorität einzustufen sind. Geregelt wird das durch die offizielle Prioritätenliste der Bundesregierung, durch die Flüchtlinge und Mitarbeiter in den Unterkünften unabhängig von Alter und Geschlecht in die Gruppe zwei mit hoher Impfpriorität eingeordnet werden.
Verabreicht wird laut Seiter der Impfstoff von AstraZeneca. Die Wahl des zeitweilig ausgesetzten Vakzins begründet er damit, dass die Wirkung früher beginnt und so eine höhere Schutzwirkung erzielt werden kann. Probleme durch die kürzliche Aussetzung, die Gesundheitsminister Jens Spahn als „Vorsichtsmaßnahme“ beschrieb, seien in den Flüchtlingsheimen der Kurstadt nicht bekannt, teilte Seiter mit.