Klima-Labor auf vier Rädern

Gernsbach (ueb) – Das Infozentrum auf dem Kaltenbronn hatte am Sonntag mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Familien zu einer interaktiven Wald- und Klima-Rallye „Alarmstufe Grün!“ eingeladen.

Basteln eine Biene: Nelio und Finja aus Kalmbach mit ihren Eltern und Nina Malcherowitz (rechts), die am Infozentrum ein Freiwilliges Ökologisches Jahr macht. Foto: Dagmar Uebel

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Basteln eine Biene: Nelio und Finja aus Kalmbach mit ihren Eltern und Nina Malcherowitz (rechts), die am Infozentrum ein Freiwilliges Ökologisches Jahr macht. Foto: Dagmar Uebel

Zugleich war im Inneren des Hauses letzte Gelegenheit, in einer Sonderausstellung „Moor, Klimaschutz und Paludikultur“ Wissenswertes zu erfahren.

Das Sonntagswetter hätte besser sein können. Dennoch waren Nina Malcherowitz und Ronja Georg, die ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr am Infozentrum absolvieren, gut beschäftigt. Während sich die Erwachsenen und Jugendlichen in den Ausstellungsräumen, Gängen und im gläsernen Übergang umschauten, bastelten und rätselten die Kinder. Und wenn es mal so gar nicht weiterging, standen Nina und Ronja ihnen gerne helfend zur Seite. Ihre Jüngsten gut betreut, nutzten die Älteren die Zeit zu einem letzten Besuch der Sonderausstellung. Dabei waren manche Gäste überrascht, dass Moore weit mehr können, als zur angsteinflößenden Kulisse für filmische Thriller zu taugen. Sie sind faszinierende Lebensräume für pflanzliche und tierische Überlebenskünstler.

Viel Spaß im Dauerregen

In der Ausstellung war zu erfahren, wie wichtig der Erhalt von Hoch- und Niedermooren für die Klimabilanz ist. Ein Zeitstrahl zeigte, dass Moore schon nach dem Ende der Eiszeit entstanden. Vor Millionen Jahren, als sich das Schmelzwasser in Senken sammelte und dort verblieb. Und dass Menschen schon vor Beginn der Zeitrechnung begannen, daraus gewonnene Schichten als Brennstofflieferant und Baumaterial zu nutzen.

Familien, die den Dauerregen nicht scheuten und sich entsprechend gekleidet hatten, nahmen die Gelegenheit zu einer interaktiven Wald- und Klima-Rallye „Alarmstufe Grün!“ wahr. Dafür parkte das Waldmobil der SDW, die das Spiel konzipierte, vor dem Infozentrum. Lange brauchte Johanna Scheurer dort nicht auf interessierte Besucher zu warten. Und es dauerte auch nur wenige Minuten, bis nach ihren kurzen Erklärungen sich ganze Familien mit einem Tablet in der Hand und einen Bollerwagen hinter sich herziehend auf den Weg machten. Der Spaziergang auf ausgewiesenen Wegen rings um das Infozentrum dauerte etwa zwei Stunden – und er konnte zwischen 13 und 16 Uhr laufend gestartet werden.

Auf dem Tablet befand sich die kostenlose App „Actionbound“, auf der die Spielanleitung abrufbar war. Auf vier Rädern, in mehreren Boxen gut vor Nässe geschützt, ein kleines Klima-Labor. Darin Instrumente, Infoblätter, künstliche Lebensmittelmuster, die es zu nutzen galt. Um zu messen, abzuwägen, zuzuordnen und zu erforschen. Auf zwei nach Alter gestaffelten Parcours (ab sechs oder ab zehn Jahren), konnten Familien in Teamarbeit spielerisch zusammen arbeiten, oder Aufgaben je nach Alter verteilen.

Wer den Anleitungen folgte, gewann während der Wald- und Klima-Rallye „Alarmstufe Grün!“ eigene Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Wald, Klima, Wohnen, Mobilität, Papierverbrauch und Nachhaltigkeit im alltäglichen Leben. Was zunächst als etwas schwierig vermutet wurde, entpuppte sich durch seine zeit- und jugendgemäße Form der Durchführung schnell als erholsamer Spaziergang mit auch für Kinder gut begreiflichen Informationen.

Homepage des Infozentrums

Ihr Autor

Mitarbeiterin Dagmar Uebel

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Erstellt:
25. April 2022, 17:30 Uhr
Lesedauer:
ca. 2min 22sec

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