Theater schweben Aufführungen in anderer Form vor
Baden-Baden (nie) – Das Theater Baden-Baden will kreativ mit den Corona-Beschränkungen umgehen. Intendantin Nicola May hat deshalb mit Thorsten Weckherlin, Mays Pendant in Tübingen, einen Brief an das zuständige Landesministerium geschrieben.

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Gut beschirmt: Eine Freilichtaufführung von „Don Karlos“ 2018 auf dem Marktplatz. Archivfoto: Sauter-Servaes
Das Theater der Kurstadt hat gerade geschlossen. Gedanken und Ideen „spielen“ sich trotzdem ab, die Bühne dafür ist Intendantin Nicola Mays Kopf – und ein Papier. Zusammen mit ihrem Kollegen Thorsten Weckherlin vom Landestheater Tübingen hat sie einen Brief an das zuständige Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst geschrieben, mit der Bitte, konkrete Vorschläge der Theatermacher doch bei den nächsten Besprechungen hinsichtlich der Corona-Beschränkungen zu berücksichtigen.
„Wir haben solche Lust und den Drang aufzutreten“, beschreibt May die Intention ihrer Gedankenspiele, und der Vorteil kleinerer Theaterbetriebe sei eben, dass „wir andere Formen finden können“. Im Schreiben nennen die beiden Verfasser beispielsweise den Verzicht auf Pausen, nicht mehr als 100 Zuschauer, Abstände zwischen den Schauspielern auf der Bühne, im Publikum und zwischen Bühne und Rängen sowie Aufführungen im Freien.
Apropos im Freien: Die Freilichtaufführung auf dem Marktplatz Ende Juni hat May noch nicht aufgegeben. Statt des geplanten Stücks „Krach in Chiozza“ schwebt May aber eher „etwas Leichtes, etwas Schönes“ vor. Man klammere sich an den morgigen Corona-Gipfel und hofft, unter bestimmten Voraussetzungen wieder spielen zu dürfen. Sollte das möglich sein, werde man sich sofort an Detailplanungen für Baden-Baden machen. Ideen gibt es laut May schon.