Windkraft-Projekt der Stadtwerke vor dem Aus
Rastatt/Schömberg (ema) – Nach einem Brand an der mehr als 20 Jahre alten Windkraftanlage auf der Langenbrander Höhe im Landkreis Calw werden die Stadtwerke Rastatt wohl ihr Windkraft-Projekt begraben.

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Die jetzt zerstörte Anlage war wohl „museumsreif“. Foto: Patrick Seeger/dpa
Das Windrad sei außer Betrieb genommen worden, teilte die Prowind GmbH & Co. KG mit, die zu 80 Prozent den Stadtwerken gehört. Ein Gutachten habe bestätigt, dass ein technischer Defekt einen Schwelbrand im Inneren der Anlage verursachte, der die Technik weitestgehend zerstörte. Die genaue Brandursache konnte nicht ermittelt werden. Geschäftsführer Olaf Kaspryk sagte dem BT, dass die „museumsreife“ Anlage „eher nicht mehr in Betrieb geht“. Derzeit sei man bei der Recherche nach Ersatzteilen.
Gelder sollen ins Kombibad fließen
Die Stadtwerke hatten auf der Langenbrander Höhe große Pläne. Mit einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf der EnBW-Aktien – insgesamt knapp sechs Millionen Euro – stieg man 2014 für 120 000 Euro bei Prowind ein – gemäß einem Beschluss des Gemeinderats, der gefordert hatte, dass der Aktienerlös für ein ökologisches Projekt in der Region investiert wird. Die Pläne, für einen zweistelligen Millionenbetrag dort einen Windpark zu errichten, zerschlugen sich jedoch, weil man bei einer Ausschreibung dem Konkurrenten BayWA unterlag. Jetzt sollen die Millionen aus den EnBW-Aktien ins Kombibad für eine nachhaltige Technik gesteckt werden. Die 750 kW-Windkraftanlage der Prowind war laut Stadtwerken eine der ersten Anlagen der Region in privater Hand und Vorreiter der Energiewende. Während ihrer Laufzeit wurden rund zwölf Millionen kWh Strom erzeugt und 7000 Tonnen CO2 eingespart, das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 4000 Haushalten.