Ziel: Mehr Leute in die Stadtbahn
Murgtal (tom) – Die Stadtbahnstrecke soll ausgebaut werden. Landrat Dr. Christian Dusch hofft auf eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen und eine Erhöhung des Gütertransports.

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Bahnhof Kuppenheim: Der Halt eines Eilzugs ist eines der Ziele. Von Rastatt-Beinle bis Kuppenheim ist ein zweigleisiger Ausbau geplant. Foto: Frank Vetter
Erst in siebeneinhalb bis neun Jahren werden die Pläne Wirklichkeit werden. Das wurde am Dienstagnachmittag bei der Vorstellung der sogenannten „vereinfachten technischen Voruntersuchung“ deutlich.
Man könnte die Kapazität der Strecke durch zweigleisige Abschnitte deutlich erhöhen, argumentierte Landkreis-Dezernent Mario Mohr.
Drei Bereiche haben die Planer der Albtalverkehrsgesellschaft AVG dabei im Blick:
Zweigleisiger Ausbau zwischen Rastatt-Beinle und Kuppenheim Bahnhof.
Bau einer Überleitstelle zwischen den zwei Gleisen am Bahnhof Bischweier.

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Bahnhof Bischweier: Hier soll eine Überleitstelle zwischen den zwei Gleisen gebaut werden. Foto: Frank Vetter
Zweigleisiger Ausbau nördlich des Bahnhofs Gernsbach.
Ziele: Verdoppelung der Fahrgastzahlen durch Fahrplanverdichtung. Ist es bei Stadtbahn/Regionalbahn ein Zug pro Stunde (Grundtakt), sollen es bis zu drei Züge pro Stunde werden. Bei Eilzügen/Regionalexpress könne die Taktung bereits durch den Rastatter Tunnel von einem Zug alle zwei Stunden auf einen stündlichen Takt erhöht werden. Nach der geplanten Maßnahme auf der Murgtalstrecke soll es einen zusätzlichen Halt in Kuppenheim geben.
Kosten: Derzeit rechnet man mit insgesamt 36 Millionen Euro netto. Darin sind aber Planungs- und Baunebenkosten nicht enthalten. Größte Posten: Oberbau (9,4 Millionen), Leit- und Sicherungstechnik (10,2 Mio.), Oberleitung (5,5 Mio.)
Zeitrahmen: Derzeit siebeneinhalb bis neun Jahre von der ersten Vorplanung bis zum Ende der Bauarbeiten. Frühestens Ende 2029 wäre der Ausbau damit fertig. Es könnte auch Anfang/Mitte 2031 werden.

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„Ein ganz, ganz langer Weg, der vor uns liegt“, gab deshalb Mario Mohr zu bedenken, „wir haben gerade erst den allerersten Schritt unternommen.“

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Engstelle Gernsbach: Zwischen Schwarzwaldstraße (links) und B 462 soll ein zweites Gleis gezogen werden. Dies wird zu einer Verschiebung der Bundesstraße bei der Firma Glatfelter (rechts) führen. Foto: Thomas Senger
Der Dezernent versicherte auf BT-Nachfrage, dass es durch die höhere Taktung nicht zu einer Verlängerung der Schließzeiten an den Bahnübergängen kommen werde. Die Schließzeiten würden durch eine Umrüstung der Signaltechnik sogar kürzer werden. Reinhard Bickelhaupt von der AVG verwies allerdings darauf, dass nach wie vor für die Murgtalstrecke das Allgemeine Eisenbahngesetz und die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung gelten. Somit gebe es für die AVG keinen Spielraum wie bei einer Straßenbahn, auch wenn der Betrieb der Murgtalstrecke durchaus straßenbahnähnlich sei.